Wie sich mein Sportverhalten verändert hat

Dieses Jahr ist es soweit! Ab September habe ich eine 3 vorne! Die letzten Jahre sind nur so an mir vorbeigeflogen und ich frage mich, wo die Zeit hin ist. Und vor allem frage ich mich, wo meine Beweglichkeit und meine Sportlichkeit hin sind. Ja, ich sitze noch im Spagat, was keiner sieht, dass ich dabei richtig Schmerzen habe. Ja ich kann turnerische Grundelemente noch, aber die Ausführung lässt zu wünschen übrig… Weil mich das Thema aktuell sehr beschäftigt, dachte ich, ich nehme euch mal mit und erzähle euch, wie sich mein Sportverhalten in den letzten Jahren geändert hat, und war vielleicht auch Corona damit zu tun hat.

Turnen - Mehr als eine Leidenschaft! | Beauty and the beam

Vom Leistungssport zum Freizeit-Sportler

Ja, ihr lest richtig! Ich habe in meiner Jugend Leistungssport gemacht. Gerätturnen, 4-6 Mal die Woche Training über mehrere Stunden. Wettkämpfe auf Gau-Ebene, Hessenmeisterschaften, Turnfeste aller Art waren mein Haupt-Lebensinhalt! Ich habe für das Gerätturnen gelebt und habe es geliebt! Mit Anfang 20 kam dann mein Umzug an die Nordsee. Durch einen anderen Verein und schlechtere Trainingsbedingungen schwand meine Leidenschaft etwas.

Als ich dann mit 24 wieder zurück nach Hause gezogen bin, habe ich zu Hause in meinem Heimatverein wieder durchstarten wollen. Ich stand wieder fast täglich in der Turnhalle und habe trainiert für mein Comeback! Doch leider wurde ich immer wieder von Verletzungen eingeholt. Letzten Endes habe ich dann „nur“ noch 2x die Woche für 1-2 Stunden trainiert, um meine Beweglichkeit zu behalten und fit zu bleiben.

Meine Verletzungshistorie ab der Volljährigkeit

Leider war meine „Turnkarriere“ im Seniorenbereich eher von Verletzungen geprägt, als von regelmäßigem Training. Mit Anfang 20 hatte ich meinen ersten Hexenschuss und seit dem auch massive Probleme mit dem Rücken. Wie sich rausstellte Folgen von meinem jahrelangen Training mit falscher Technik. Dazu kamen sämtliche Fußverletzungen an beiden Füßen. Bänderrisse, Dehnungen etc… Ich konnte zwischenzeitlich keine 2 Meter rennen ohne umzuknicken.

Der Aufbau meiner Muskulatur hat Zeit und Nerven gekostet. 2018 war dann mein großes Comeback geplant. Aufgrund zu hoher psychischer Belastung und Verletzungspech im Voraus, war das in einer Katastrophe geendet.

Wie sich mein Sportverhalten verändert hat

Vom Sportartwechsel bis hin zum Sportmuffel – Wie sich mein Sportverhalten über die Jahre geändert hat

2016 habe ich mit einer früheren Mannschaftskollegin eine akrobatische Showgruppe gegründet. Seit nun mehr 5 Jahren gibt es unser Team bereits. Anfangs habe ich hier noch mitgemacht. Durch das Heben/Werfen/Fangen der Akrobaten konnte ich mich glücklicherweise noch etwas fit halten. Und dann kam Corona.

Anfangs war ich voll motiviert habe viele Online-Workouts bei Gymondo* gemacht… Das war gut, um fit zu bleiben. Spaß hat es mir nie gemacht. Ich habe schon mit Anfang 20 nach ein paar Probetrainings im Fitnessstudio festgestellt, dass das nichts für mich ist. Auch aus dem Showakrobatik-Team habe ich mich zurückgezogen und bin dort inzwischen „nur“ noch Trainerin. Sport mache ich quasi gar nicht mehr. Denn alleine macht es mir keinen Spaß, zu Hause schon mal gar nicht und Turnen für Erwachsene wird bei uns in der Umgebung kaum mehr angeboten.

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Von der Sportskanone zum Sportmuffel – Mein aktuelles Sportverhalten

Es tut mir in der Seele weh, aber es ist tatsächlich inzwischen leider zur Tatsache geworden. Ich war immer eine Herzenssportlerin und habe geliebt, was ich tue. Ja ich bin noch als Trainerin aktiv und stehe hier auch regelmäßig in der Turnhalle. Aber ich mache keinen Sport mehr für mich. Immer wieder habe ich in den letzten zwei Jahren versucht mich aufzuraffen. Immer wieder hat das für ein paar Tage geklappt und dann hab ich monatelang wieder nichts gemacht. Ich habe bis Mitte 20 meinen Spagat gesessen… Sogar Überspagat auf 30 cm Erhöhung war kein Problem. Und das ohne Schmerzen. Inzwischen bin ich froh, wenn ich 3 Sekunden für ein Bild unten sitzen kann, ohne dabei auszusehen, als würde ich mir alles reißen.

Es ist einfach so viel passiert in den letzte 10 Jahren und die Entwicklung in Bezug auf mein Sportverhalten stimmt mich nicht gerade positiv. Ich kann mich kaum noch auspowern, mir fehlt der Ausgleich. Ich habe in den letzten Jahren viel überlegt, ob ich mit anderen Sportarten starte. Beim Kunst- und Turmspringen war ich ein paar Mal im Training, allerdings kam mir da meine Höhenangst in die Quere. Aktuell denke ich darüber nach mir mal ein Erwachsenen Eiskunstlauftraining anzuschauen. Aber da hält mich aktuell die Trainingszeit noch von ab… Ihr merkt, ich bin hin und her gerissen. Möchte sportlich eigentlich wieder aktiver werden, aber andererseits will ich auch nicht zu viel Zeit investieren… Es ist ein Trauerspiel aktuell

Macht ihr Sport bzw. habt ihr früher Sport gemacht? Wie hat sich euer Sportverhalten so verändert?


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4 Kommentare

  1. Ich war als Kind und Jugendliche sehr unsportlich. Geräteturnen? Dafür war ich zu groß und zu schwer.
    Irgendwann habe ich Yoga kennengelernt und seither sieht meine Sportwelt schon anders aus. Aber so richtig gut und gelenkig werde ich wohl nie werden.
    Wäre das eigentlich keine Alternative für dich? Die Verletzungsgefahr ist hier relativ gering, denke ich …
    LG
    Sabiene

    1. Hallo Sabine,
      Yoga ist kein Sport für mich. Ist mir persönlich zu langweilig und eintönig. Ich brauche schon etwas Action 😉

  2. Ich war leider nie besonders sportlich, was ich wirklich bedauere! Da es mir erstens die Schulzeit sehr erschwert hatte und ich auch heute noch viel zu wenig Sport treibe!

    Ich beneide Leute, die Spagat können, auch wenn er (mittlerweile) schmerzt! Die Spaß am Sport haben und kilometerweit rennen. Das werde ich wohl nie!

    Schade, dass du soviel mit Verletzungen zu kämpfen hattest! Aber bleib am Ball und wenn es nur als Trainerin ist! Sport gehört zu dir, das spürt man!

    Liebe Grüße
    Jana

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