In diesem Jahr möchte ich mich im Oktober wieder einer meiner liebsten „Jahreszeiten“ widmen! Und zwar Halloween. Wenn ihr meinen Blog schon länger verfolgt, wisst ihr, dass ich großer Fan von SFX Make Ups bin und ich habe auch in diesem Jahr wieder einige tolle Ideen für euch. Darunter 2 Tutorials sowie ein paar Kostüm-Ideen inkl. Make Ups und weitere Special Effect Make Up Ideen. Ich hoffe, ihr freut euch darüber genauso wie ich! Heute dreht sich alles um Schnittwunden.
Schnittwunden Tutorial – Halloween SFX Make Up
Ich stelle euch hier im Beitrag gleich zwei Möglichkeiten vor, wie ihr eine Schnittwunde erstellen könnt. Bereits vor ein paar Jahren habe ich euch auch eine dritte Möglichkeit vorgestellt, und zwar mit Gummibärchen. Hier findet ihr den passenden Beitrag dazu. Heute sollen jedoch professionelle Wege zur Modellierung von Schnittwunden vorgestellt werden, die beide ihre Vor- und Nachteile haben.
Methode 1 – Schnittwunde erstellen mit Latexmilch
Die erste Methode, die ich euch vorstellen möchte ist das Modellieren der Schnittwunde mit Latexmilch. Der Vorteil hier ist, dass ihr einfach große Wunden erstellen könnt. Wenn ihr es möglichst blutig haben möchtet, ist das auch die bessere Variante. Ebenso, wenn ihr die Wunde ggf. wieder verwenden möchtet, denn wenn ihr richtig arbeitet, könnt ihr die Wunde in einem abziehen und das nächste Mal mit Mastix* wieder ankleben.
Das benötigst du für die Schnittwunde mit Latexmilch
- Latexmilch*
- Zewa/Taschentuch/Klopapier (1-Lage in kurze längliche Schnipsel gerissen)
- Make Up in eurer Hautfarbe
- schwarzer Lidschatten oder schwarze Schminkfarbe*
- roter Lippenstift oder rote Schminkfarbe*
- Wundschorf*
- Wattepad oder lose Watte
- Kunstblut*
- div. Pinsel und Schwämme
Und so modelliert ihr die Schnittwunde mit Latexmilch
Zunächst wolltet ihr die Stelle, an die die Schnittwunde hin soll vorbereiten. Hierfür ist gerade bei der Arbeit mit Latexmilch wichtig, dass ihr möglichst keine Haare dort habt. Sonst ist das Abziehen nicht nur unglaublich schmerzhaft, sondern könnte tatsächlich darin enden, dass ihr euch Haare ausreißt und gegebenenfalls euch sogar blutig reißt. In meinem Fall habe ich einfach meinen Unterarm rasiert. Dann ging es wunderbar.
Schritt 1 – Grundlage erstellen
Los geht es damit, dass ihr das Tempo/Klopapier oder Zewa in seine einzelnen Schichten zerlegt. Dann nehmt ihr eine der dünnen Schichten und reißt sie in möglichst kurze, schmale, längliche Stücke. Dann kommt auch da Flüssiglatex zum Einsatz. Wenn ihr einen Pinsel nutzt, solltet ihr einen möglichst alten nutzen, oder einen Schwamm, den ihr danach wegwerfen könnt. Denn das Latex geht nur wirklich schwer vom Pinsel ab. Aber es geht. Tipp dazu folgt später. Malt erstmal eine Schicht Latexmilch auf eure Haut, wo ihr eure Wunde haben möchtet. Dann kommt eine Schicht Tempo drauf, dann wieder Latexmilch, wieder Tempo, usw.
Schritt 2 – Grundlage angleichen & Wunde schneiden
Jetzt kommt euer Make Up zum angleichen. Ich habe mein normales Gesichts Make Up verwendet und es gut verblendet. Man sieht den Übergang aber trotzdem noch, aber das könnt ihr später mit Blut ausgleichen.
Schritt 3 – Wunde mit Watte ausfüllen
Im dritten Schritt füllt ihr die Wunde mit Watte. Diese könnt ihr mit Latexmilch ankleben. Die „Fusseln“ der Watte helfen, der Wunde mehr Struktur zu geben und dadurch wirkt es realistischer.
Schritt 4 – Mehr Tiefe veleihen
Um der Wunde mehr Tiefe zu verleihen malt ihr die Wunde schwarz aus. Wenn die Watte nicht ganz dunkel ist, ist das nicht weiter schlimm. Spätestens, wenn das Kunstblut zum Einsatz kommt, wird es ohnehin nicht mehr zu sehen sein.
Schritt 5 – Jetzt wirds blutig
Im letzten Schritt färbt ihr erstmal die komplette Wunde rot. Hiermit könnt ihr auch über die Übergänge zur Haut hinaustupfen. Damit könnt ihr die Übergänge nochmal kaschieren. Als nächstes nehmt ihr den Wundschorf und gebt ihn mit einem Pinsel stückweise in die Wunde. Und topft ihn mit einem groben Schwamm auch um die Wunde herum. Zum Abschluss nehmt ihr noch hellere, flüssigeres Kunstblut. Und fertig ist die Wunde!
Tipps für die Arbeit mit Latexmilch
Wenn ihr die Latexmilch mit einem Pinsel auftragt, habt auf jeden Fall ein Schälchen mit Ölhaltigem Abschminkfluid bereit, in dem ihr den Pinsel lagert. Wenn der Pinsel mit Wasser in Berührung kommt, wird das Latex hart und verklebt den Pinsel. Mit dem ölhaltigen Abschminkfluid und einer Weile Geduld bekommt ihr das aber wieder aus dem Pinsel raus.
Wenn ihr die Schnittwunden wieder verwenden möchtet, dann gebt zunächst 3-4 Schichten Latexmilch auf die Stelle, wo die Wunde hinsoll und schneidet die Wunde vorsichtig hinein, dass ihr die untersten Schichten nicht zerstört. Wenn ihr wollt, dass die Latexmilch schneller trocknet, helft euch mit einem Föhn aus.
Schnittwunde modellieren mit Modellierwachs
Die zweite Möglichkeit eine Schnittwunde zu modellieren, die ich euch heute vorstellen möchte, ist mit Modellierwachs. Das hat den Vorteil, dass ihr auch kleine Wunden modellieren könnt, die deutlich realistischer aussehen. Allerdings ist das Ablösen des Wachses deutlich mühsamer, da man es nicht einfach eben abziehen kann, wie die Latexmilch.
Das benötigt ihr zum Modellieren mit Modellierwachs
- Modellierwachs*
- Modellierspatel*
- Vaseline
- Puder/Make Up
- schwarzer Lidschatten oder schwarze Schminkfarbe*
- roter Lippenstift oder rote Schminkfarbe*
- Wundschorf*
- Wattepad oder lose Watte
- Kunstblut*
- div. Pinsel und Schwämme
Und so modelliert ihr die Schnittwunde mit Wachs
Schritt 1 – Wachsgrundlage für Wunde erstellen
Zunächst nehmt ihr mit dem Wachsspatel etwas Wachs aus dem Behältnis und knetet ihn ordentlich durch. Dann formt ihr eine Schlange daraus und legt sie auf die Gewünschte Stelle. Je nach Größe der Wunde könnt ihr hier mit Länge/Dicke der Wachsschlange variieren. Jetzt geht ihr mit eurem Finger etwas in die Vaseline und verblendet das Wachs gut mit der Haut. Die Vaseline hilft euch, dass das Wachs nicht an euren Fingern klebt und ihr es gut verblenden könnt.
Schritt 2 – Schnittwunde einschneiden
Wenn ihr das Wachs gut verblendet habt nehmt ihr euren Spatel und reibt ihn gut mit Vaseline ein. Damit könnt ihr dann die Schnittwunde „einritzen“. Auch hier hilft die Vaseline wieder dagegen, dass das Wachs am Spatel hängen bleibt, ihr könnt aber trotzdem gut „schneiden“. Anschließend pudert ihr die Wunde gut ab. Wenn euch die Wundfarbe zu unecht aussieht, könnt ihr hier auch nochmal mit etwas Make Up nachhelfen.
Schritt 3 – Wunde vertiefen
Da wir diesmal ohne Latexmilch arbeiten vertiefen wir die Wunde hier zuerst mit der schwarzen Farbe.
Schritt 4 – Es wird blutig
Im nächsten Schritt wird es wieder blutig. Ihr nehmt wieder den Wundschorf mit einem Pinsel und tupft ihn ihn die Wunde. Anschließend gebt ihr eine Schicht Watte darüber und befestigt dies nochmal mit einer Schicht Wundschorf. Den Wundschorf topft ihr anschließend, ebenfalls wie die rote Farbe um die Wunde herum.
Abschließend wieder Flüssigblut in die Wunde geben und fertig. Ihr seht, Schnittwunden schminken ist gar nicht so schwer.
Entfernen der Wachswunde
Zum entfernen der Wachs Schnittwunden nehmt ihr am besten einen Lappen und wischt erstmal das Wachs grob von eurer Haut. Anschließend benötigt ihr viel Ölhaltigen Make Up Entferner. Für mich persönlich funktioniert hier am besten der Dermalogica PreCleanse*. Diesen nutze ich eigentlich Hauptsächlich um mein Halloween Make Up zu entfernen. Das geht Rückstandslos und ohne großes Reiben. Mit ölhaltigen Make Up Entfernern aus der Drogerie habe ich leider weniger gute Erfahrungen gemacht.
Weitere Special Effect Make Up Tutorials findet ihr hier:
Offene Hand
kaputter Finger
Narben schminken
Schürfwunden schminken
blutiges French
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Ein Kommentar
Ohje ich kann doch kein Blut sehen! Zumindest fremdes nicht 🙂 Das sieht echt verdammt echt aus! Ich selbst habe noch nie solche Wunden hergezaubert, aber ich glaube, das würde ich hinbekommen! Danke für die Anleitung!
Liebe Grüße
Jana