Spagat lernen ist wohl der Wunsch von vielen jungen Mädchen und Frauen. Ich mein, wer möchte nicht gerne so gelenkig sein und das zeigen. Allerdings, wer hat sich in seinem Leben schon einmal gedacht: Jetzt würde mir ein Spagat sicher weiter helfen! Wohl kaum einer, nehme ich an. Ich hingegen bin sehr froh einen Spagat zu können. Und ich konnte ihn quasi auch schon immer, es ist eine Übung, die mir einfach total leicht gefallen ist und dank regelmäßigem Turntraining hatte ich ihn sehr schnell gelernt und nie wieder ganz verlernt. Aus meinen Erfahrungen und Zeiten als Trainerin mehrerer Turngruppen, möchte ich euch heute meine liebsten Übungen vorstellen, mit denen ihr mit ein wenig Übung schnell einen Spagat lernen könnt. Bevor ich euch jedoch die Übungen zeige, möchte ich euch noch ein paar Grundsatzfragen beantworten, die ich oft gestellt bekomme.
Kann ich einen Spagat in einer Woche lernen?
Ohne jegliche Dehnerfahrung ist die Wahrscheinlichkeit hierfür sehr gering. Allerdings gibt es immer wieder sehr flexible Menschen, denen es nicht bewusst ist. Allerdings würde ich es eher für ein unrealistisches Ziel halten. Ich schätze da benötigt man schon mindestens 2-3 Wochen für. Bei weniger flexiblen Menschen kann es auch deutlich länger dauern. Mit ein bisschen Training (so 2-3 Mal in der Woche), benötigt man mit meinen Übungen im Durchschnitt schätzungsweise einen Monat um den Spagat zu sitzen.
Mit welchem Alter kann ich Spagat lernen?
Für Spagat gibt es keine Altersgrenze! Jeder kann ihn lernen. Umso jünger man ist, umso schneller wird es gehen. Am einfachsten wird es daher den Kindern fallen. Mit zunehmendem Alter wird es also schwieriger die Muskeln so zu dehnen. Das kann dann durchaus mehrere Monate dauern, ist aber wirklich nicht unmöglich! Spagt lernen kann man also in jedem Alter.
Wo kann ich Spagat lernen?
Das ist eine meiner Lieblingsfragen! Spagat lernen kann man überall. Ob in der Turnhalle, im Fitnessstudio, zu Hause vor dem Fernseher, im Garten, einfach überall dort, wo sich euer Körper gerade befindet! Denn für meine Übungen benötigt ihr nichts, außer eurem Körper. Optimal wäre eine weiche Unterlage wie eine Yogamatte, aber sie ist nicht dringend notwendig.
Die Vorbereitung
Zur Vorbereitung solltet ihr euren Körper ein bisschen aufwärmen. Dafür könnt ihr einfach so 2-3 Minuten auf der Stelle laufen und die Arme ein bisschen nach vorne und nach hinten kreisen.
Übung 1
Starten wir mit einer vermeintlich einfachen Übung. Dafür stellt ihr euch zunächst in Schrittstellung auf den Boden. Beide Füße schauen dabei in eine Richtung. Nun lehnt ihr euch mit eurem Oberkörper nach unten und versucht die Hände neben euren Füßen aufzusetzen.
Bei dieser Übung ist es wichtig, die Beine gerade zu lassen. Wenn ihr mit den Händen nicht ganz auf den Boden kommt ist das nicht weiter Schlimm. Hauptsache eure Beine sind gerade!
Sobald es anfängt zu ziehen, solltet ihr die Position für ca. 10-20 Sekunden halten. Fangt lieber klein an, denn es bringt nichts, wenn ihr euch direkt etwas kaputt macht. Diese Übung wiederholt ihr mit beiden Beinen etwa 2-3 Mal pro Bein.
Optimalerweise könnt ihr euren Oberkörper direkt am vorderen Bein entlang legen. Wie ihr seht, schaffe ich das auch nicht ganz. Das ist aber nicht weiter schlimm!
Übung 2
Weiter geht es mit der zweiten Übung. Diese ist der ersten relativ ähnlich. Dafür kniet ihr euch zunächst auf den Boden, sodass ein rechter Winkel entsteht. Dann nehmt ihr einen Fuß nach vorne, so wie ich es auf dem Bild vor mache. Zum Schluss zieht ihr euch am vorderen Fuß nach unten.
Auch bei dieser Übung ist wieder wichtig, dass ihr das ausgestreckte Bein gerade lasst. Wie schon bei der Übung zuvor haltet ihr die Position an der es anfängt zu ziehen für 10-20 Sekunden pro Bein.
Übung 3
Für die dritte Übung könnt ihr die Füße an der gleiche Position lassen. Nur wird jetzt die Belastung vom Knie auf den vorderen Fuß verlagert. Anfangs könnt ihr das Knie erst aufliegen lassen. Wer die Übung etwas schwerer haben möchte, kann das Knie gerne anheben. Die Arme werden neben den Ohren gerade nach oben gehalten und die Hüfte versucht ihr nach vorne Richtung Boden zu schieben.
Wichtig bei dieser Übung ist, dass ihr das vordere Knie nicht vor das Fußgelenk schiebt.
Diese Übung wiederhole ich auf jeder Seite ca. 10-15 Mal und jeweils zwei Mal pro Seite. Also 10 bis 15 Mal die Hüfte zum Boden schieben.
Übung 4
Bei der nächsten Übung könnt ihr es euch etwas gemütlich machen. Naja, zumindest sitzt ihr jetzt! Für diese Übung setzt ihr euch so hin, als würdet ihr einen Spagat machen wollen, allerdings knickt ihr das vordere nach innen ab. Jetzt versucht ihr euren Oberkörper gerade zu halten.
Diese Übung mache ich jeweils für 30-40 Sekunden pro Bein!
Wichtig ist, dass ihr wirklich versucht mit geradem Oberkörper zu sitzen. Das könnt ihr am einfachsten, wenn ihr die Hände auf den Boden aussetzt und euch abstützt.
Wer die Übung etwas erschweren möchte, kann einfach die Hände weg nehmen.
Übung 5
Für die nächste Übung bleiben wir direkt in der Sitzposition. Doch anstelle uns nun aufrecht zu setzen, legen wir uns nun nach vorne ab. Das ist eine Gegenübung für den Rücken, da wir mit den beiden Übungen davor unser Kreuz doch recht stark belastet haben, ist diese Übung wirklich hauptsächlich dafür euren Rücken zu entspannen.
Ich mache diese Übung so lange ich möchte, und bis ich denke, mein Rücken ist nun genug entlastet.
lalalalalal
Übung 6
Auch für Übung nächste Übung können wir in der Position sitzen bleiben. Wir richten unseren Körper wieder auf und versuchen das hintere Bein anzuwinkeln. Da es wirklich schwer wäre es an dieser Position einfach so zu halten, würde ich empfehlen einen Hand zur Hilf zu nehmen. Durch Erfahrung würde ich euch empfehlen die Hand der gleichen Seite wie das Bein nehmen.
Mit der zweiten Hand könnt ihr euch auf dem Boden abstützen um das Gleichgewicht zu halten. Diese Position halte ich wieder auf beiden Seiten ca. 30 Sekunden.
Wichtig ist bei der Übung, dass ihr versucht euer Becken gerade zu lassen und nicht auszudrehen. Der Oberkörper, sollte wieder aufrecht sein.
Übung 7
Für die nächste Übung setzen wir uns in die Grätsche und dehnen uns zu beiden Beinen hin. Dafür greife ich mit der Hand der gleichen Seite, auf die ich mich dehnen möchte in die Mitte und greife mit der anderen Hand über den Kopf hinweg an meinen Fuß und ziehe mich herunter.
Das dehne ich zunächst etwas durch hin und her wippen und anschließend halte ich es pro Seite 30 Sekunden.
Das ist im Turnen eine der bekanntesten und gewöhnlichsten Übungen. Ich habe bisher noch niemanden gesehen, der sich so noch nicht gedehnt hat. Wenn ihr anfangs nicht ganz runter kommt ist auch das nicht schlimm. ihr werdet relativ schnell einen Fortschritt feststellen.
Kleiner Tipp zum Grätsche dehnen: Ich persönlich nutze gerne ein Deuserband dafür. Das ist eine Art Theraband nur stärker und als Schlauch verbunden. Wenn ihr euch das um den Rücken legt und es um eure Füße wickelt und sie anschließend ausstreckt. Das dehnt euch direkt mehr in der Grätsche, ohne dass ihr etwas dafür tun könnt. Ich nutze es auch oft vor dem Fernseher. Das Deuserband bekommt ihr für knapp 20 Euro auf Amazon.
Übung 8
Die vorletzte Dehnübung als Vorbereitung für den Spagat ist das Dehnen in die Mitte in der Grätsche. Bei uns hieß das früher mal Briefmarke. Inzwischen nennen sie bei uns Briefmarke das ablegen auf den Boden im Seitspagat.
Wichtig bei dieser Übung ist, dass ihr mit geradem Rücken so weit nach vorne geht wie ihr könnt. Der Kopf sollte als Verlängerung des Rückens gehalten werden. Ebenfalls solltet ihr darauf achten, dass eure Füße tendenziell nach hinten oder zumindest nach oben schauen und nicht nach vorne. Wenn ihr eure Füße nach vorne dreht, ist die Übung zwar leichter aber bringt euch jetzt nicht unbedingt soo viel!
Auch hier „wippe“ ich erste etwas nach unten um am Ende dann für 30 Sekunden zu halten.
Übung 9
Für die letzte Übung legt ihr euch mit ausgestreckten Beinen auf den Rücken. Jetzt nehmt ihr ein Bein nach oben und zieht es Richtung Kopf! Dabei solltet ihr darauf achten, dass das Bein wirklich durchgedrückt ist. Optimalerweise liegt ihr flach auf dem Rücken. Für den Anfang könnt ihr aber euren Oberkörper Richtung Bein heben, um die Übung etwas leichter zu machen.
Auch diese Übung halte ich wieder für ungefähr 20 bis 30 Sekunden. Und wiederhole die Übung mit jedem Bein zwei Mal.
Um die Übung noch etwas schwerer zu machen, könnt ihr auch hier wieder das Deuserband einsetzen.
Übung 10 – Der Spagat
Die letzte Übung ist dann der Spagat. Dafür stellt ihr euch hin und geht langsam mit einem Bein nach vorne und einem nach hinten. Dann rutscht ihr so lange nach unten, bis es anfängt zu ziehen. Mit den eben vorgestellten Übungen seid ihr warm genug um in den Spagat zu rutschen. Allerdings solltet ihr es auch hier nicht übertreiben, sondern dort stoppen, wo es anfängt zu ziehen.
Wichtig ist, dass ihr mit dem Oberkörper gerade bleibt. Wenn ihr bereits ganz auf dem Boden sitzt, könnt ihr versuchen mit euren Händen entgegengesetzt an den Knien festhalten. Also mit der rechten Hand ans linke Knie und mit der linken Hand ans rechte Knie.
Ich bleibe im Spagat immer etwa 30 bis 60 Sekunden sitzen. Wenn ihr noch nicht ganz nach unten kommt, solltet ihr trotzdem versuchen den Oberkörper so aufrecht wie möglich zu halten. Außerdem solltet ihr darauf achten, euer hinteres Knie nicht aufzulegen. Und wenn ihr euch auf dem Boden abstützt, nehmt ihr die Hände am besten rechts und links von den Beinen um nicht auszudrehen.
Sonstige Informationen
Auf den Bildern trage ich übrigens einen meiner Turnanzüge von TemaTurn! Ich mag die Marke gerne, sie haben günstige, aber qualitativ gute Anzüge.
Das war jetzt also mein erstes Tutorial. Ich hoffe, ihr kennt noch nicht alle Übungen und ich würde mich freuen, wenn der ein oder andere die Übungen auch versucht nachzumachen. Ich hoffe es gefällt euch.
Ich hoffe, ich konnte euch mal wieder ein paar brauchbare Tipps geben. Hier findet ihr noch meine anderen Turn-Tutorials:
Wie gefällt euch das Tutorial zum Spagat lernen? Möchtet ihr mehr davon sehen und falls ja, gibt es Elemente aus dem Turnen, die ich euch näher bringen soll?
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